Dienstag, 18. November 2014

Abschied


So.

Der Tag ist gekommen um Abschied zu nehmen von China. Morgen Mittag geht mein Flug Richtung London...Zeit für ein Fazit also!

Nun wie einige vielleicht wissen mögen hat mir hier in China ein deutlicher Wohlfühlcharakter gefehlt, so dass ich wirklich sagen könnte: Jawoll, China ...das ist ein Land, mit seinen Menschen, dass es sich zu Bereisen lohnt!

Als Tourist fehlt einem einfach das Vertrauen alles im Griff zu haben und sich Willkommen zu fühlen. Überall sind Menschen, die einem das Gefühl geben möchten zu helfen ...in Wirklichkeit ist der Gedanke "Den blöden Touri hau ich jetzt mal richtig übers Ohr" aber deutlich im Vordergrund. Warum muss das so sein? Keine Ahnung, aber es ist definitiv einfach Schade! 

Als Arbeiter fehlt einem vielfach die Unterstützung der Kollegen. Man hat manchmal einfach das Gefühl, dass sich die Menschen nicht in die Lage versetzen können, fremd in einem Land zu sein und was das zu bedeuten hat. Man kann seine Thematik definitiv nicht bearbeiten, wenn einem nichts erklärt wird und gezeigt wird wie was zu laufen hat und wo was zu finden ist. Alleine für das Einarbeiten gehen Zeit und Nerven drauf, dass man denkt man träumt!

Als Mensch fehlt einem einfach die Kommunikation mit seinen Mitmenschen. Der Chinese an sich begreift manchmal einfach nicht, dass man seine Sprache nicht spricht! Da hilft auch kein Achselzucken und ein flehender Gesichtsausdruck...es wird einem einfach alles auf Chinesisch vorgekaut, immer und immer wieder. Als würde man die Sprache innerhalb von Sekunden beherrschen und beim dritten Mal dann einfach verstehen! Eine einfache Zeichensprache würde hier schon weiterhelfen, doch darauf wartet man meist vergeblich. Mit Englisch kommt man zumindest in Peking auch nicht sehr weit, leider so muss man sagen auch nicht an der Uni. Oft hat man das Gefühl man redet aneinander vorbei und manchmal muss man sich auf Stichworte verlassen und ein Kopfnicken akzeptieren. Und auch wenn man versucht chinesische Orte auszusprechen wird man nicht verstanden...erst nach dem 5ten Mal wird dann gesagt: AHHH ..blabla. Blabla hat man vorher genauso ausgesprochen aber anscheinend dann doch wieder nicht. Sehr nervig vor allem bei Taxifahrern oder sonstigen Leuten, wenn man versucht irgendwo hinzukommen!
Und dann sind da die Zeiten wo man im Büro sitzt und sich einfach nur wünscht ein bisschen herumzublödeln und über Schwachsinn zu quatschen...doch hier greift leider wieder der Punkt mit den Englischkenntnissen und man selbst fühlt sich in einer Menge von 8 Personen ziemlich einsam!

Doch es gibt einen Lichtblick und ich muss leider sagen eines meiner wenigen Highlights. Diesem habe ich den vorherigen Post gewidmet. Das Essen hier ist wirklich gut und egal in welches Restaurant man geht, man findet immer leckeres Essen, solange es Bildchen auf der Speisekarte gibt! Auch während der Arbeit war das Highlight des Tages das Mensaessen Mittags und Abends ...und das man mal sagen würde, dass der Mensafraß erste Sahne ist -  Oh Man! Das würde mir in Münster nie über die Lippen kommen. Das meiste "Ekelige" ist sogar sehr gut genießbar und auch die manchmal deftige Würze wurde von Tag zu Tag leckerer. Auch die Art der Speisenzubereitung - sei es nun HotPot, Peking Ente oder einfach nur ein schöner Drehtisch mit Allerlei ist einfach Geil und in diesem Bereich habe ich nun wirklich nichts zu meckern! 

In diesem Sinne wünsche ich den werten Lesern viel Spaß hier noch mal durchzustöbern und verabschiede mich aus China und damit auch von diesem Blog ...

Es bewirtete Sie: Phil 

Bis denn ...

Freitag, 7. November 2014

Familienzusammenkunft - Und Touris in Badaling

Moin,

meine Eltern haben Ihren Trip durch China fast beendet und sind zu Besuch in Peking. Klar, dass ich mich für den Zeitraum in dasselbe Hotel einchecke :) ...Weiche Matratze, Kingsize Bett, Bacon zum Frühstück. Ein Traum!

Außerdem kann ich auf die Tagestrips mitfahren. Station am Freitag: Ming Gräber und Badaling. Die Ming Gräber eher unspektakulär, vielleicht bin ich aber auch einfach schon zu lange hier. Dafür gespannt auf Badaling! Ist es wirklich so überlaufen dort? Gibt es einen Unterschied zu Jinshanling?

...Überlaufen? Check! Unterschied? Deutlich besser wieder hergerichtet als Jinshanling, dafür aber nicht weniger spektakulär in die bergige Landschaft eingebettet.

Es gibt zwei Wege: den Südweg, die steilere Variante und den Nordweg, eher was für die, die nicht zu steil aufsteigen wollen. Dreimal dürf Ihr raten welchen Weg die meisten Chinesen wählen ;) ...

Es herrscht leichter Smog, daher sind die Fotos etwas belegt mit ein wenig Nebel, aber ich denke es wird dennoch klar, dass die Mauer auch in Badaling beeindruckend ist. Allerdings ist es saukalt und zugig. Man entschuldige daher bitte die Kopfbedeckungen meiner Eltern :D


















Dienstag, 4. November 2014

Jinshanling die Zweite - Und ein JA!


Nun zu einem ganz besonderen Post...

Mit Jan samt Freundin Sylvia zum zweiten Mal auf dem Weg zur Great Wall bei Jinshanling. Und dieses Mal mit einem ganz besonderen Plan im Gepäck!

Bis ins kleinste Detail durchexerziert, mit dem Auftrag ein einfaches JA zu erhalten. Nicht aufzuhalten von Smog, gebrochenen Extremitäten und sonstigen Wiedrigkeiten begibt sich Jan auf sein größtes Abenteuer. Den Ring griffbereit in seinem schicken neuen Affenrucksack, der nun wirklich aussieht als würde er in den Kindergarten gehen! Nichts für Ungut Jan! ;) ...Ich schweife ab. 

Ankunft an der Mauer: Sonnenschein! Nur wenige Touristen, keine Chinesen unterwegs. Der Weg ist bereitet. Nur kurz die folgende alte Dame, die uns wieder wohl allerlei verkaufen wollte, beim Aufstieg abgehängt! Doch wir brauchen heute keine Begleitung und auf der Mauer ..Niemand! Perfekt!

Kurz ein bisschen rumgelaufen, Sylvia in Sicherheit gewogen...Und dann - wie aus dem Nichts - das abgesprochene Szenario gestartet. Die Kamera im Anschlag beobachte ich seinen Kniefall, er brabbelt irgendwas. Die Überraschung gelungen...Sprachlosigkeit, Entsetzen, Freude! 

Die Antwort ...JA! 

Die Anspannung löst sich, Sekt vergessen! Mist! ...Geschichte vorbei! :D

An dieser Stelle nochmals meine herzlichsten Glückwünsche und alles Gute für Eure gemeinsame Zukunft! Es war mir eine Freude und Ehre dabei gewesen zu sein!

























HouHai - Hintere Seen

Moin,

ich habe ja schon mal das Kneipenviertel mit den schönen Sofas erwähnt. Am Abend macht das ganze noch mal deutlich mehr her, denn dann ist alles hell erleuchtet und auch die nervige Musik die aus den Kneipen dröhnt hat irgendwie mehr Klasse :) ...allerdings drehen alle voll auf und somit ist es nur noch ein Mischmasch aus allen möglichen schägen Klängen die durch die Straßen klingen!

Das Abendessen in einem der angrenzenden Restaurants war allerdings wie immer Klasse. Und endlich auch mal ne ordentliche Schärfe mit dabei...schweißtreibend! Bisher wurden wir immer vor dem "Spicy" gewarnt und waren enttäuscht, aber diesmal war es wirklich mal mit ordentlich WUMMS! 







 


Montag, 27. Oktober 2014

Sommerpalast - Yiheyuan

Na da muss man sich nur einmal beschweren, da pusten einige starke Böen den Smog einfach weg und es ist ein wunderschöner Sonntag Morgen. Kurzer Hand habe ich mich daher dazu entschlossen den neuen Sommerpalast zu besuchen.

Dieser liegt auch recht nah an meinem Wohnheim und stellt im Grunde meine letzte große Station in Peking dar, denn ansonsten war ich eigentlich überall. Ob ich noch ein paar Ziele außerhalb schaffe wird sich noch zeigen müssen. 

Da es Sonntag ist, ist recht viel Verkehr im Park, aber einfach mal abbiegen bringt einem auch hier deutlich mehr Ruhe entgegen. Ich genieße die gute Luft und atme erst mal wieder kräftig durch nach ein paar Tagen mit Maske. Die große Tempelanlage, welche auf einem Hügel liegt ist sehr imposant, wenn auch vom generellen Aufbau her baugleich zu anderen Gebäuden.

Nach dem Abstieg umrunde ich noch den großen See und kann endlich mal mein großes, langes Ding auspacken und ein wenig damit rumspielen. Ich rede hier selbstverständlich von meinem 300er Tele-Objektiv (Ein Schelm wer böses dachte). Der Wind weht allerdings so kräftig über den See, dass es mir meine Kamera fast aus der Hand schlägt. Die Bootsverleihe sind daher auch alle geschlossen, so dass niemand auf dem See unterwegs ist. Die Tempelanlange wird von mir aus allen Lagen fotografiert. Zoom rein, Zoom raus. Sehr empfindlich das Objektiv, da muss ich noch mal nen bisschen mit üben! 

Nach gut vier Stunden reicht es mir dann aber auch und ich bin total kaputt (Keine Ahnung woran das liegt, entweder am fehlenden Ausdauertraining oder der Raucherlunge, die ich mittlerweile habe :D) und mach mich wieder auf den Heimweg.

In diesem Sinne ...genießt die Fotos!